Dr. Florian Pfeil, Ingelheim
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben." Dieses Alexander von Humboldt zugeschriebene Zitat erfasst den Sinn der Studienreisen der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung als "aufsuchendes Lernen" sehr treffend. Zugleich spiegelt das Zitat die Vision von Dr. Florian Pfeil, Direktor der Fridtjof-Nansen-Akademie: Seine Studienreisen sind "Bildungsexpeditionen" im Sinne eines Erwerbs von Welt-Anschauung. Neben den kulturellen Sehenswürdigkeiten stehen bei seinen Reisen Hintergrundinformationen über die gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Verhältnisse der bereisten Länder und die "Erfahrung" ihrer Geschichte im Mittelpunkt. Pfeil studierte Politikwissenschaft, Völkerrecht und Geschichte an der Universität Trier, wo er anschließend viele Jahre Internationale Beziehungen, Vergleichende Regierungslehre und Politische Philosophie unterrichtete. Seine Themenschwerpunkte in den Bereichen internationale Politik, insbesondere Entwicklungspolitik, Menschenrechte, Rohstoffpolitik, Friedens- und Sicherheitspolitik, vertiefte er als Wissenschaftlicher Referent der Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF) in Bonn, bevor er 2009 Direktor des Weiterbildungszentrums Ingelheim und der Fridtjof-Nansen-Akademie wurde. "Es geht mir nicht darum, die Reisenden zu 'belehren'", sagt Pfeil. "Es geht darum, sie zu öffnen für ein fremdes Land, seine Geschichte und Gegenwart, seine Natur und Kultur, und vor allem für seine Menschen." Gerne wirft der leidenschaftliche Musikliebhaber dabei auch einen Blick auf die musikalischen Traditionen des bereisten Landes, dessen Kulturgeschichte häufig gesellschaftliche Entwicklungen widerspiegelt.